26.10.2024 Ein Nachruf zum Tode von Günter Voss

Unser Mitbegründer des Vereins lebt nicht mehr. Der bekannte Pferdemann Günter Voss aus Coesfeld-Lette verstarb am 21. Oktober 2024 im Alter von 82 Jahren.

Der Gestütsherr auf dem „Letter Berg“ hinterlässt ein Pferdeparadies, welches er durch viel Weitsicht, Konsequenz, Geschick, Know-how und vor allem Glauben an seine Pferde nun 40 Jahren aufgebaut hat.

Günter Voss hatte sein Leben lang Kontakt mit Pferden. In kleinbäuerlichen Verhältnissen und mit Rückepferden in der Waldwirtschaft des Sauerlandes groß geworden, kam er als junger Mann ins Münsterland. Waren es am Anfang eine Baustoffhandlung, entwickelte Günter Voss daraus Baustoffhandelsbetriebe, Baumärkte und Bau- und Immobilienfirmen. Dabei verlor er nie den Kontakt zu den Pferden. Die ersten Pferde wurden gekauft, er engagierte sich im Reiterverein, davon viele Jahre als Vorsitzender. Parallel entstand das Gestüt auf dem Letter Berg. Hier wurde nicht nur geritten, sondern vor allem gezüchtet. Waren es in den ersten Jahren Hengste des Warendorfer Landgestüts, wurden diese später durch die eigenen Hengste abgelöst. Sein Credo für diesen Geschäftszweig war vorausschauend: Väter müssen nicht nur ein gutes Papier haben, sondern auch herausragende Sportlichkeit und Leistungsbereitschaft besitzen. Diese Maxime bestimmte stets seine Zuchtarbeit.

Die Grundlagen für seine Zucht legte er durch geschickte Ankäufe von interessanten Stuten aus westfälischen und hannoverschen Spitzenstämmen, die er weiterentwickelte und zu neuer Blüte führte, auch die eigene Zucht florierte schnell. Bereits am Anfang wurden die ersten Hengste gekört, so z.B. Excalibur von Avalon, es folgten bis heute Hengste wie Isterberg V. und Spökenkieker V.  Bei den Stuten ragen bsp. Die Herwart-von-der-Decken-Schau-Teilnehmer Debby und Donna von Don Index oder Fürstin Laomi von Fürst Piccolo heraus, die 2006 das Deutsche Fohlenchampionat in Lienen gewann. Da der Schwerpunkt der Zucht des Gestüts Letter Berg unzweifelhaft in der Dressur-Sparte liegt, findet man hier auch die größten Erfolge der selbst gezogene Pferde, die z. T. bis Grand Prix erfolgreich sind.

Günter Voss war stets Freund des Edelpferdes, da war es folgerichtig, dass er in den letzten Jahren Trakehner-Hengste kaufte und bei sich aufstellte: u.a. Olymp, Onyx, der Anglo-Araber Nabucco.

Ein großen Verdienst erwarb sich Günter Voss auch im Hinblick auf seine Verbandstätigkeit; es war für Ihn eine besondere Herzensangelegenheit den Pferdezuchtverein Münsterland des Hannoveraner Verbandes in vielerlei Hinsicht zu unterstützen: Annähernd 10 Jahre war er ihr engagierter Geschäftsführer. Selbstverständlich stellte er seine Gestütsanlage für pferdezüchterische Veranstaltungen zur Verfügung. Kein Aufwand war ihm zuviel, stets war er bereit zu helfen. Sein Rat war gefragt, seine Erfahrung sehr geschätzt.

Franz Neuhaus