06.07.2024 Fohlenschau 2024

Münsterland-Fohlenschau – ein Hingucker

Die Anzahl der Fohlenschauen und vor allem die dort registrierten Fohlen ist in den letzten Jahren zurückgegangen. Schaustandorte werden sinnvollerweise zusammengelegt. Diese Entwicklung hat viele Gründe. In dieser Situation fallen Fohlenschauen auf, die erfolgreich bemüht sind, dies zu ändern. Der langjährige Vorsitzende des Pferdezuchtvereins Münsterland, Franz-Josef Neuhaus, hat da eine klare Meinung: „Wir Zuchtvereine vor Ort leben von diesen Veranstaltungen. Das Vereinsleben wird von diesen über den Jahreslauf stattfindenden Ereignisse lebendig gehalten!“ Waren es vor vier Jahren 5 bzw. 6 Fohlen, die nur zum Chippen vorbeikamen, waren es im Juli diesen Jahres fast 20 Fohlen, die sich in einem fairen Schau-Wettkampf dem Richter Hartmut Wilking stellten.

Das älteste Fohlen war Anfang März geboren, das jüngste erblickte Ende Mai das Licht der Welt. Je zur Hälfte waren Stut- und Hengstfohlen vertreten. Bei den Farben dominierte braun bzw. dunkelbraun. 95 % der ausgestellten Youngster weisen Dressur-Pedigree auf, nur ein Fohlen hat springmäßig gezogene Eltern.

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass zwei Fohlen mit hohem Edelblut-Anteil (Trakehner bzw. Vollblut) dabei waren, die sich beide am Ende auf dem Endring wiederfanden. Interessant ist die Tatsache, dass 5 Mütter eine Stutenleistungsprüfung aufweisen konnten, sieben Mütter verfügen über turniersportliche Leistungen, im Einzelfall in Dressur-Prüfungen bis Klasse M und S.

Bei den Dressur-Abstammungen gab es ein breites Spektrum verschiedener Vererber: es präsentierten sich Nachkommen beispielsweise von bewährten Hengsten der F-Linie wie For Romance,

dem auf Lord Loxley ingezogenen Urenkel, Glemdale, oder der aus der Verbindung Vitalis – Floriscount gezogene Celler Landbeschäler Von und Zu. Drei Ausstellungsfohlen hatten Väter der für Hannover so bedeutenden B-Linie (Bon Courage, Bon Amour und Baron). Der einzige „Springer“ hat Diathletico (Diacontinus) zum Vater, und die Gavi (v. Graf Grannus)-Tochter Ghibli zur Mutter. Die Qualität der ausgestellten Fohlen war gemäss den Ausführungen von Richter Wilking entsprechend gut. Bei aller positiven Beurteilung stellte er fünf Fohlen besonders heraus: „Sie überzeugten durch Modernität und Antrittsstärke!“

Im Einzelnen:

+ das vom Gestüt Letter Berg vorgestellte Hengstfohlen von Destello a. d. Hannoveraner Prämienstute Herzliche von Herzensdieb /T. – Lauries Crusador xx (Stutenstamm der Schwaby)

+ das Stutfohlen von For Romance, aus der Zack veux von Zack – Rubinstein – Don Primero, Züchterin ist Jutta Czerner aus Dortmund (Stutenstamm der Klaseta),

+ Hf. Von Olymp/Trakehner aus der Bravour von Belissimo M, Züchter: Gestüt Letter Berg (Stutenstamm der Nortene), die Zuchtleistung der Mutter ist herausragend: in 13 Zuchtjahren 13 Nachkommen,

+ Sf. Von Baron, a. d. Stute von Fürst Romancier

+ das Siegerfohlen war ein Hengst von Bon Courage a.d. Razida von Don Olymbrio – Zack, Züchterin  ist Christa Henggeler aus Meggen im Schweizer Kanton Luzern (Stutenstamm der Cabadanda)

Alle fünf Fohlen erhielten die erstmalig vergebenen goldenen Medaillen des Hannoveraner Verbandes, die anderen wurden mit einer silbernen Medaillen gewürdigt.

Hierzu der Geschäftsführer des Pferdezuchtvereins Münsterland, Dieter Banseberg:

„Ich begrüße die Vergabe dieser Auszeichnung als besondere Wertschätzung für die Züchter, die gleichzeitig ein Ansporn sein soll, auf dem eingeschlagenen Weg ihrer Zucht weiterzumachen. Die Eintragung in den Pferdepass besiegelt das. Hier würdigt der Hannoveraner Verband in besonderer Weise und auf vielfachen Wunsch die Qualität der ausgestellten Zuchtprodukte. Gleichzeitig halte ich die Ehrung mit der silbernen Medaille für folgerichtig, um die Bemühungen der gesamten aktiven Züchterschaft zu würdigen!“

Die Schauverantwortlichen waren sich am Ende einig: auf diesem Weg machen wir weiter.

Fotos: Jana Banseberg